








Nach einer Nacht in der Hängematte direkt am Fluss ging es am Morgen zum wach werden gleich kopfüber ins Wasser. War sehr kalt! Aber half beim Aufwachen. Ich meine das Wasser ist eh Schmelzwasser, aber irgendwie scheint die ziemlich starke Sonne den Fluss bei seinem Lauf über die Steine tagsüber aufzuwärmen.
So machten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück Richtung Nordosten zum Ende der Straße auf den Weg um die Wanderung zu den Mist Falls zu beginnen. Diese Wanderung wurden uns von diversen kundigen Leuten empfohlen und es hat sich wirklich gelohnt.
Die Wasserfälle selber waren aufgrund der geringen Wassermenge nicht wirklich spektakulär, aber der Weg dahin führte die ganze Zeit an dem Gebirgsfluss entlang und der stürzte eigentlich ununterbrochen über sehr große Granitbrocken nach unten. Da war es wunderbar herumzuklettern und in den kleinen Pools zu baden. Damit haben wir dann auch den Großteil des Tages verbracht.
Beim zusammenpacken habe ich dann noch den Autoschlüssel verloren und ihn gerade noch zwischen zwei Hausgroßen Brocken in einen Wasserfall fliegen sehen. Ich hatte ihn gleich abgeschrieben, da ich ihn nicht von den Felsen in dem schäumenden Wasser nicht sehen konnten und die Strömung war so stark dass er vermutlich schon weitergespült war. Und es war quasi unmöglich dahin zu kommen wo der Schlüssel im Wasser verschwunden war. Also habe ich mich erstmal wieder angezogen und auf dem Rückweg noch einmal von den Felsen geschaut und mich sehr dicht an eine Kante gewagt. Und tatsächlich meinte ich etwas weißes unten in dem sprudelnden Wasser auszumachen. Also die anderen beiden geholt und dann haben wir in einer schon sehr stark auf unserer Boulder-Erfahrung basierenden Aktion die kante überwunden und ich habe mich todesmutig (und nackig, da meine Bade-Unterhose noch oben lag) in das tobende und eiskalte Wasser begeben. Tatsächlich haben wir wieder zwei Autoschlüssel.
Zum Abklingen des Abends haben wir uns wieder an unseren bekannten Camp Spot an dem Fluss begeben und noch ein bisschen was gekocht und die Hängematte aufgehängt.
Ich habe für meine Hängematten Schlaflösung eine Idee aus einem Buch angepasst. Die Sache ist nämlich, dass man in der Hängematte zwar im Schlafsack gut liegt, aber von unten nicht isoliert wird. Also immer einen kalten Hintern bekommt. So habe ich mir nun im Walmart einen Schlafsack gekauft (15$) und da dann Seile angeflickt sodass man den unter die Hängematte klipsen kann. Funktioniert überraschend gut. Hat Fabian und mich auch erstaunt wie gut der erste Versuch sich der Hängematte angepasst hat. Leider ist der günstige Schlafsack nun nicht sonderlich dick und hier in den Bergen bei 2000m ist man dann der Temperatur-Grenze recht nah. Aber hilft auf jeden Fall sehr.
Heute morgen ging es nach dem Frühstück los den Kings Canyon hinauf. Weit sind wir allerdings nicht gekommen bei dem Panorama. Sobald wir nämlich den Kings River erreicht hatten mussten wir das erste mal das Wasser austesten.
Kalt aber durchaus ok. Dann habe ich mir die Grizzly Falls ausgesucht, denn Wasserfälle hochklettern ist eine Sache die ich unglaublich gerne mache.
Da oben sind meistens unglaublich schöne Felsformationen, Wasserköcher und kein Mensch. Auch diesmal. Nach einer ziemlich anstrengenden Kraxelei in brennender Sonne erreichten wir die erste Stufe des Wasserfalls und hatten eine super Aussicht. Allerdings war da kein Schatten und so kletterten wir weiter hinauf bis wir einen kleineren Wasserfall mit passenden Badeloch davor fanden wo wir lange Zeit mit schwimmen und dem Versuch die Hängematte vor dem Wasserfall aufzuhängen verbrachten.
Aber das Wasser des Wasserfalls machte das Hängematten relativ feucht und ungemütlich.
Die schöne Gegend bewegte uns dazu unsere Wanderpläne etwas zu verschieben und uns stattdessen einen schönen Platz am Fluss zu sichern. Den haben wir dann auch nach kurzer Zeit gefunden und sind noch eine Weile schwimmen gewesen, haben die Hängematten aufgebaut und sitzen jetzt hier direkt am Fluss und lauschen den 3 Fragezeichen.
Gerade sitze ich auf einem Baumstumpf eines ca. 1900 gefällten Sequoia Baums.
Hier ist ein ganzes Tal mit Stümpfen die selbst noch deutlich größer als unser schon nicht kleines Auto sind. Und diese Stümpfe sind das was nach über hundert Jahren und diversen Feuern noch übrig ist. Schon ziemlich beeindruckend.
Wir sind gestern Abend hier in dem Kings Canyon / Sequoia National Park angekommen. Die Bäume sind schon gewaltig groß und haben einfach einen unglaublichen Umfang. Dabei haben wir angeblich die größten noch gar nicht gesehen. Und in vielen Gebieten wurden alle abgeholzt und nur vereinzelt stehen noch die großen Bäume. Allerdings sind die neu angepflanzten Bäume auch nicht wirklich klein zu nennen. Nur längst nicht so massiv.
Wir wollen hier im Park einige Tage verbringen und da man hier in einigen Gebieten einfach neben der Straße campen darf haben wir uns gestern Abend also auf den Weg gemacht und sind einer Sandpiste tiefer in den Wald gefolgt. Dabei konnte Florian erste “Offroad”-Erfahrungen sammeln und bisher ist er begeistert. Als wir in dem angepeilten Gebiet angekommen sind haben wir erst einmal die Gegend erkundet, uns aber nach einer Weile vor den Mücken im Auto verkrochen und noch eine Folge 3 Fragezeichen gehört.
Das ist auch eine witzige Erfahrung, wenn man an den Orten die dort vorkommen und nicht erfunden sind gerade war.
Nachdem die Dunkelheit die Mücken ins Bett getrieben hat sind wir wieder raus und haben die Hängematten mit vielen Seilen für die Nacht vorbereitet, denn der Sternenhimmel mit den großen Bäumen als Silhouetten war einfach zu grandios um im Auto zu schlafen. Soweit die Theorie. Die Hürden waren zweierlei, zum einen die Temperatur, die in den Bergen schon absinkt in der Nacht und zum anderen die vielfachen Warnschilder und Hinweise zum den Bären (die Klapperschlangen und Berglöwen sollten kein Problem darstellen).
Die Bären mögen ja eigentlich keine Menschen, aber sie lieben alles was riecht. Also Essen und Deo usw. Daher gibt es an vielen Orten Bärensichere Aufbewahrungsmöglichkeiten für diese Sachen, da die Bären wohl auch ohne größere Probleme Autos “öffnen” können. Nun ist das im Dunkeln in einem großen Wald in dem sonst keine Geräusche zu hören sind schon ein wenig unheimlich. Wir haben aber alles aufgebaut (mit vielen Seilen) und haben dann Sterne beguckt. Waren wirklich viele zu sehen, da der Mond noch nicht aufgegangen war. Außerdem fliegen im August die Perseiden? hier vorbei, was einige Sternschnuppen hervorruft. Wir haben einige schöne Exemplare beobachten können.
Dann ging Florian ins Auto zum schlafen und Fabian und ich haben uns im Schlafsack verkrochen. War schon schön, aber irgendwann zog Fabian aufgrund der Kälte ins Auto um und alleine war das dann schon ein anderes Gefühl draußen. Und warm war es auch nicht wirklich. Aber ich blieb tapfer und schlief wieder ein. Dann wanderte etwas krachend durch das Unterholz um unsere kleine Lichtung. Und dann war ich wach. Und so komplett eingepackt im Schlafsack mit nur einem Guckloch fühlte ich mich auch nicht so richtig Handlungsfähig wenn doch irgendein Viech vorbeikommen sollte. Und dann hört man ja plötzlich überall etwas und riecht sogar Sachen in der fast stillstehenden Luft. Jedenfalls bin ich dann auch irgendwann ins Auto umgezogen weil es ja kalt war (war wirklich kalt).
Heute morgen ist alles wieder friedlich und bald geht es wieder los. Die anderen haben gerade schon gefrühstückt und ich werde mir jetzt auch mal was suchen.
Wir sind am nächsten Morgen wieder gemütlich zum Schiff gelaufen, diesmal allerdings mit vollem Gepäck, und dann nach San Francisco gefahren. Da gab es noch ein Museum das mit vielen Experimenten aufgebaut war und dass ich noch gerne sehen wollte. Und es war wirklich super! Lauter wirklich schon gebaute Experimente zum Anfassen und wirklich aufwändige Sachen. Mikroskope die automatisch Meerwasser durchpumpten, damit man die kleinen Tierchen sehen kann und viel mehr. Wirklich stark und auch eine eigene Werkstatt mittendrin in der die Sachen gebaut werden.
Dann haben wir uns auf den Weg gemacht um das Auto auf der anderen Seite der Innenstadt abzuholen. Das hat sich etwas hingezogen, da auch andere Leute ihren Wagen haben wollten, aber gegen Abend haben wir das dann auch geschafft und sind los Richtung Süden die Küste runter.
Da es schon spät war suchten wir einen Campingplatz, aber der an der Küste war schon voll. Dem Hinweis des Rangers folgend fuhren wir noch eine halbe Stunde die Berge hinauf und gelangten zu einem sehr schönen kleinen National Park der aus einigen mit Sequoia Bäumen bewachsenen Tälern bestand. Ein sehr schöner Ort den viele Familien nutzten um die letzten Ferientage zu verbringen.
Da es schon spät war als wir ankamen haben wir unser Auto in den Schatten der gewaltigen Bäume geparkt und das erste Mal das Bett im Auto aufgebaut und uns für die Nacht eingerichtet.